"Die Chinesen essen alles was vier Beine hat, außer Stühlen. Alles was schwimmt, außer Schiffen und alles was fliegt, außer Flugzeugen."
Dieser Spruch bezieht sich tatsächlich vor allem auf die kantonesische Küche und einen Eindruck davon bekommt man schon, wenn man im Supermarkt durch die Regale schlendert. Da findet man allerlei getrockneten Fisch, Seesterne und ähnliches eingeschlossen, Dinge wie geräucherte Entenzungen als Snack und nur weil irgendwo süße Kekse drin sind, heißt das nicht, dass nicht auch Fleisch drin sein kann.
Ein gutes Beispiel für letzteres sind Kekse, die man traditionell in Macau bekommt. Viele von ihnen enthalten einen Art Vlies aus Schweinefleisch oder alternativ Seetang (oder auch beides).
Die kantonesische Küche ist nicht so scharf wie um Beispiel die Speisen aus Sichuan.
Dim Sum |
Eine bekannte Spezialität der Gegend sind "Dim Sum", womit all diese Keinigkeiten bezeichnet werden, die in kleinen Bambuskörben gedämpft werden. Das können Knödel mit süßer oder fleischiger Füllung einengen, kleine Reiskuchen, Fleischbällchen, Teigtaschen mit unterschiedlicher Füllung wie zum Beispiel Garnelen oder auch allerlei Gemüse, Tofustreifen und ähnliches. In einem traditionellen Hongkonger Dim Sum Restaurant, wie ich es besucht habe, kommen Angestellte mit hohen Stapeln unterschiedlicher Leckereien an, die auf Wagen gestapelt sind. Dann beginnt der Kampf ums Essen. Jeder versucht, seinen Anteil und vor allem die guten Dinge zu bekommen, was man nimmt wird auf einem Art Ticket notiert. Dazu wird dann Tee serviert. Grüner Tee oder auch der erdige Puh-Err Tee.
Macau-Schweinebraten |
Auch sonst besteht eine Mahlzeit nicht aus einem Gericht pro Person sondern lauter kleinen Dingen, die geteilt werden. Dazu gehören gebratene und gedämpfte Dinge wie Fleisch, Teigtaschen, Gemüse wie unterschiedliche Kohlsorten oder Wintermelone oder auch Lotoswurzeln, die man zum Beispiel mit Klebreis gefüllt in süßer Marinade bekommt. Eine leckere Spezialität aus Macau sind kross gebratene Stücke von Schweineschwarte (ähnlich einem bayrischen Schweinebraten) die erst in eine süßlichem Sauce (Pflaume?) und dann in Zucker gedippt werden.
Pilz-Taubenfondue |
Probieren konnte ich bei meinem Aufenthalt auch chinesisches Fondue. Genau genommen gab es Pilzfondue mit Taube. Als der Topf aufgetragen wurde gab es als erstes für jeden von uns eine Schale der Pilzbrühe, dann erst wurde das Fleisch und weitere Zutaten wie Gemüse und weitere Pilze hineingetan. Als das gar war, wurde es in die Schalen gefüllt und zusammen mit Reis und diversen anderen Beilagen und Saucen gegessen.
Sago und andere süße Leckereien |
Noch ein Wort zum Thema Nachtisch. Ein Dessert im Sinne eines europäischen Menüs gibt es aufgrund fehlender Speisenfolge so nicht, aber es gibt eine süße Spezialität, die man in diversen Cafés und Lokalen mit Süßspeisen bekommt: Sago (oder auch "Glibber in Sauce"). Das sind kleine glibberige Perlen aus Tapiokamehl, wie sie auch in dem In-Getränk "Bubble Tea" drin sind, in Kokosmilch. Mit dabei ist dann häufig noch frisches Obst, wie Mango oder Pomelo (mit beidem eine Spezialität von Hongkong). Teilweise gibt's dazu auch kleine, süße Bällchen aus Klebreis oder Mochi, Klebreisknödel mit meist süßer Füllung, zum Beispiel aus roten Bohnen (in der Variante vor allem aus Japan bekannt).
Wie bestellt man eigentlich in China, wenn kaum jemand englisch spricht? Das ist nämlich gar nicht so einfach. Es gibt zwei Methoden: entweder gibt es eine Speisekarte mit Bilder. Dann sucht man nach Bild aus und hofft, dass man richtig geraten hat, was auf dem Bild war. Oder man rät komplett, das macht es spannend. So sind wir zu unserem Taubenfondue gekommen. Hat auch mal was :-)
Na dann, guten Hunger!
Bille
Noch ein paar Impressionen:
Marktstand |
Handgemachte Wontons |
Fertige Reismischung im Supermarkt |
Getrockneter Seestern |
Gefüllte Lotoswurzeln |
Teigtaschen mit Gemüse |
Dim Sum Restaurant in Hongkong |
Traditionelle Methode Tee (Puh Err) in der Porzellanschale zuzubereiten |
Kampf um die Dim Sum |
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