Sonntag, 16. Februar 2014

Ein Afrikanischer Abend

Vor meiner langen Reise habe ich das (verhängnisvolle) Versprechen abgegeben, für meine Kolleginnen etwas aus jedem Land zu kochen, das ich bereist habe. Ok, ich konnte es noch relativieren und es wurde "jeder Kontinent" draus. Als Resultat gab es jetzt vor einigen Tagen einen "Afrikanischen Abend" bei mir. Einige der Rezepte möchte ich hier vorstellen. Mehr Infos zur Küche Marrokos und Ostafrikas bzw. Zanzibars gibts auch in den Artiklen zur Reise.

Die Rezepte sind weitestgehend nach bestem Wissen und Erinnerung in etwa so nachgekocht, wie ich sie dort gegessen habe. Ich habe versucht, nicht irgendwelche Rezepte zu suchen, sondern Dinge, die ich gerne selbst gegessen habe und die mir geschmeckt haben. Obwohl in den meisten Gegenden interessanterweise Fleischgerichte dominieren. habe ich doch einige vegetarische Dinge gegessen und nachgekocht.

Und hier kommen die Rezepte:

Marokko:

Salade Marroccaine --> Reiseartikel



Briouates mit Mandeln (süßes Mangelgebäck):

Zutaten:
  • 250g geschälte Mandeln (alternativ ungeschälte Mandeln mit kochendem Wasser überbrühen, häuten und trocknen lassen)
  • 100g brauner Zucker
  • 50g Butter
  • 1/2 TL gemahlener Zimt
  • 1 EL Orangenblütenwasser
  • 24 Blätter Filoteig (oder selbst machen)
  • neutrales Öl zum Braten
  • 500g Honig
  • ggf. 1 Eigelb

Und so gehts:
Die Mandeln hacken. Mit einem Esslöffel Butter, dem Zucker, Zimt und Orangenblütenwasser mischen. Mit den Händen zu kleinen Bällchen formen. Die restliche Butter in einem Topf schmelzen. Den Filoteig in Streifen schneiden, jeden Streifen mit geschmolzener Butter bestreichen, einen Mandelball hineinlegen und in dreieckiger Form einfalten indem man immer wieder von rechts nach links und links nach rechts faltet. Ggf. den letzten "Umschlag" mit Eigelb ankleben.
Reichlich Öl in einer Pfanne erhitzen, den Honig in einem Topf oder eine Schüssel geben. Die Gebäckstücke von beiden Seiten anbraten, bis sie hellbraun sind, abtropfen lassen und in den Honig geben. Mit gehacktetn und gerösteten Mandeln dekorieren.
Ich hatte nicht so viel Honig da und habe deswegen nur ca. 150-200g darüber gelöffelt. Das klingt viel, ist aber tatsächlich nicht genug um die Gebäckstücke wirklich drin zu tränken.



Ostafrika (Festland):

Choroko Nazi (Kokos-Linsen):

Zutaten (für 4 Personen):
  • 1 kleine Zwiebel
  • 1 große Knoblauchzehe
  • 1 rote, frische Chillischote
  • Ein kleines Stück frischen Ingwer (ca. 1-2 cm)
  • 1 Tasse (~ 230g) Tellerlinsen
  • 1,5 Dosen (~600ml) Kokosmilch
  • 1 Tasse Wasser
  • Salz, Pfeffer, wenig Garam Masala (--> Mischungen für Garam Masala, ich verwende Mischung 3 mit zusätzlich 1 TL Piment und braunem statt grünem Kardamom)
  • Öl zum Braten
Und so gehts:
Zwiebel, Knoblauch, Ingwer und Chilli fein hacken, die Chilli gegebenenfalls entkernen. Etwas Öl in einem Topf erhitzen, und die vorher gehackten Zutaten andünsten. Wenn de Zwiebeln glasig sind, die Linsen zugeben und kurz mitbraten. Nun Kokosmilch und Wasser zugeben. Alles kurz aufkochen lassen und dann auf kleiner Flamme köcheln lassen, bis die Linsen gar sind. Mit Salz, Pfeffer und nach Belieben ein wenig Garam Masala abschmecken.

Dazu schmeckt Ugali (Maisbrei) oder Reis.

Die Menge an Gewürzen, Ingwer, Chilli oder ähnlichem kann natürlich nach Geschmack variiert werden. Mit einer Chillischote ist es relativ mild. Eine Alternative zu den Linsen wären auch in Afrika verbreitete Augenbohnen.



Tomaten-Spinat-Pfanne:

Zuaten (für 4 Personen):
  • 3 große Tomaten
  • ~250g frischen Spinat
  • 1 große Zwiebel
  • 1-2 Knoblauchzehen (nach Belieben)
  • Salz und Pfeffer
  • Öl zum Braten
Und so gehts:
Zwiebel in Ringe und Tomaten in Scheiben schneiden. Öl in einer großen Pfanne erhitzen, die Zwiebeln mit dem Knoblauch darin glasig dünstgen. Den Spinat zugeben und zusammenfallen lassen, dann die Tomaten zugeben. Die Tomten heiß werden lassen (dabei immer umrühren) und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Dieses Gemüse habe ich häufig als Beilage gegessen. Es schmeckt gut und gibt zu Hülsenfrüchten, Reis oder Fleisch eine fruchtige Beilage ab.



Zanzibar:

Garnelen-Curry auf Zanzibar Art:

Zutaten (für 4 Personen):
  • 1 kleine Zwiebel
  • 2 große Knoblauchzehen
  • Ein frisches Stück Ingwer, ca. 3-5 cm
  • 2 frische, rote Chillischoten
  • 1 mittelgroße Aubergine, etwa 300g
  • 3 große Tomaten
  • 1/2 Dose Kokosmilch (~200ml)
  • 200g Garnelen, geschält (TK-Ware vorher auftauen)
  • Salz, Pfeffer, Garam Masala (--> Mischungen für Garam Masala, ich verwende Mischung 3 mit zusätzlich 1 TL Piment und braunem statt grünem Kardamom)
  • Cumin (Kreuzkümmel), Nelken, Zimt
  • Öl zum Braten
Und so gehts:
Die Zwiebel fein würfeln, Knoblauch, Ingwer und Chilli fein hacken. Die Tomaten und die Aubergine in Würfel (Kantenlänge ungefähr 1,5 cm) schneiden. Je 1/2 TL Kreuzkümmel, Nelken und Zimt im Mörser zerstoßen und mischen (oder gleich gemahlene Gewürze nehmen).

Öl in einem Topf erhitzen. Etwa 1 gestrichenen TL Garam Masala und 1/2 TL von der selbstgemachten Gewürzmischung kurz im Öl mitbraten, dann Zwiebel, Knoblauch, Chilli und Ingwer zugeben und glasig dünsten. Jetzt die Auberginenwürfel in den Topf geben, kurz mitbraten, dann die Tomaten und die Kokosmilch zugeben. Auf kleiner Flamme köcheln lassen, bis die Aubergine gar ist. Ca. 3-4 min vor Ende der Garzeit die (gegebenenfalls aufgetauten) Garnelen zugeben und mitgaren bis sie durch sind. Mit Salz und Pfeffer und den bereits verwendeten Gewürzen abschmecken.

Zanzibar war lange Zeit für seinen hohe Produktion von Nelken bekannt, auch heute wird noch viel exportiert. In vielen Curries, die ich dort gegessen habe, hat man die Nelken deutlich prominent herausgeschmeckt. Ich verwende deshalb hier auch zusätzlich Nelken, Zimt und Cumin zur fertigen "Garam Masala" Gewürzmischung.

Mit Gewürzreis servieren. 

 

Gewürzreis:

Zutaten (für 4 Personen):
  • je 1 gehäufter TL Nelken, Zimtstücke, Kreuzkümmel und Kardamom-Kapseln
  • eine Tasse Reis
  • Salz
  • etwas Öl 
Und so gehts:
wenig Öl in einem kleinen Topf heiß werden lassen. Die Kardamomkapseln leicht aufbrechen (z.B.: indem man mit dem Stößel vom Mörser einmal kurz drauf drückt). Die Gewürze ins heiße  Fett geben und ganz kurz anrösten, bis sie anfangen zu duften. Den Reis zugeben und ~30s mitbraten. Dann 2 Tassen Wasser und wenig Salz zugeben und den Reis nach Packungsangabe garen bis das Wasser aufgesogen worden ist.

Soweit so gut!
Guten Hunger und viel Spaß beim Nachkochen!
Bille

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen