Wir haben alle unsere Whiskys bewertet, mit einer Wertung von "-" (total schlecht) über "0" (neutral, nichts besonderes) bis "+" (ganz gut), "++" (sehr gut) und "+++" (ausergewöhnlich). Natürlich sind die Bewertungen absolut subjektiv und von absoluten Laien, die jetzt zum ersten Mal in die Welt des schottischen Whiskys vordringen.
So sind wir also morgends nach dem Aufbrechen erst einmal samt unseren großen Rucksäcken in die Ardbeg Destillery reinmarschiert. Die Destille liegt malerisch am Meer, in dem kleinen Ort "Ardbeg", der kaum mehr ist, als die Destille und ein paar Farmen. Auf die Frage, ob wir einen Whisky testen könnten, wurden uns drei Gläser mit unterschiedlichen Whiskys gebracht und kurz erklärt. Ein bisschen der Nachteil dieser ersten Destille war vermutlich, dass wir erst mit der Zeit mehr über Whisky gelernt haben und so diese ersten noch schwer einschätzen konnten und schwer vergleichen.
Ardbeg Blasda:
sehr heller Whisky der rauchig und leicht süßlich schmeckt. Ein bisschen Vanille schmeckt mit. Nicht sehr interessant.
Bewertung o/+
Ardbeg Uigeadail:
Der Name kommt von einer der Quellen, aus der Ardbeg sein Wasser bezieht. Er ist bernsteinfarben, richt sehr würzig, schmeckt deutlich rauchig. Zur Stärke gingen die Meinungen auseinandern. Ich fand ihn sehr scharf, die anderen beidne überhaupt nicht.
Bewertung: 0/+
Ardbeg Alligator:
Der Whisky mit rund 50% vol. wird in sehr stark ausgebrannten Fässern gelagert (daher der Name, die gebrannte Struktur soll an Alligator Schuppen erinnern). Er ist bernsteinfarben, ist extram stark rauchig, ein bisschen süßlich und vom Geruch her erscheint er uns weniger intensiv wie der Uigeadail. Der Alligator wurde erst einmal nur ca. 3-4 Monate angeboten und ist in fast allen Online-Stores ausverkauft und kaum zu finden.
Bewertung 0/+
Ardbeg Ten:
Diesen Whisky haben wir zum ersten Mal vor dem Rückflug im DutyFree zum Testen bekommen. Er hat uns auf Anhieb sehr gut geschmeckt und da er reduziert war, haben wir uns eine Flasche mitgebracht. Eine detailliertere Bewertung davon gibts später :)
Auf ca. 3-4 km entlang der Südküste Islays tummeln sich 3 Destillen. Die zweite, die wir hier besichtigt haben, ist "Laphroig", die mittlere, "Lagavulin", eine ebenfalls sehr bekannte, haben wir ausgelassen, da das Tasting schon ausgebucht war.
In Laphroig haben wir uns ein spezielles "Flavour Tasting" geleistet, bei dem wir nicht nur verschiedene Whiskys verkostet haben, sondern auch etwas dazu erklärt bekamen und das Ganze in Kombination mit Lebensmitteln probiert haben. Die Whiskys der Laphroig Destillery sind alle, wie auch Ardbeg, eher rauchig und torfig.
vlnr: 10yr, Quarter cask, 18yr |
10 Year Old Laphroig |
40% vol. Reif in Bourbon-Fässern, ist leicht salzig, leicht fruchtig und etwas schärfer. Einer der Standard-Whiskys, der sehr gut zu bekommen ist. Wir haben ihn zusammen mit einem Stück Roquefort genossen, das war der absolute Hit. Der salzige Beigeschmackt kommt noch besser zur Geltung und Whisky und Käse vermischen sich zu einem unglaublichen, cremigen Geschmack.
Idee: Diese Kombination als Vorspeise zu einem Menü oder zum Käseplatte zum Nachtisch.
Bewertung: +, in Kombination mit Käse:++
Quarter Cask:
48% vol.. Ebenfalls ein sehr gut zu bekommender Whisky, der "double matured" ist. Nach einer Lagerzeit von 5-11 Jahren in Bourbon-Fässern wird er noch 8 Monate is sogenannten "Quarter Casks", kleinen Eichenfässern gelagern. Er ist süßlicher als der 10yr, hat einen fruchtigen Geruch und ist wenig rauchig, dafür leicht süßlich. Für seinen Alkoholgehalt ist er erstaunlich mild. Die Fruchtigkeit sollte durch die Kombination mit Früchten, in diesem Fall Orange, besser zur Geltung kommen. Den Wow-Effekt wie die vorherige Kombination konnten wir (und auch die anderen Personen am Tisch) nciht feststellen.
Bewertung: 0/+
18 Year Old:
48% vol. Der Whisky hat den sehr beliebten 15-jährigen Laphroig abgelöst und ist laut Experten sogar noch besser als dieser. Er schmeckt und riecht etwas fruchtig, und ganz leicht rauchig (schmeckt man, riecht es aber nicht). Dazu kommt eine leichte Säure und im ersten Moment erscheint er süß. Wir haben ihn mit Kaffeebohnen in dunkler Schokolade probiert, aber auch blieb der erhoffte Effekt aus, trotzdem ist es pur ein hervorragender Whisky.
Bewertung: ++
Triple Cask:
48% vol. Der Triple Caska wird ausgebaut wie der "Quarter Cask", reift im Anschluss aber noch einmal 3 Monate im Sherryfass, was man auch schmeckt. Er ist wenig rauchig, dafür fruchtig, süßlich und sehr mild.
Bewertung: ++
10 Year Old Cask Strength:
58% vol. Dieser 10jährige Whisky wird nicht verdünnt, sondern in vollter Fassstärke abgefüllt. Damit behält er deutlich mehr Aromen. Er ist dem 10 Year Old sehr ähnlich (süßlich am Anfang, angenehm rauchig und fruchtig), allerdings sind die Aromen stärker zu schmecken und auch das Aroma des Holzes kommt durch. Bei dem hohen Alkoholgehalt sollte man meinen, dass man nur noch Alkohol schmeckt, was aber nicht der Fall ist. Er ist erstaunlich mild und sehr angenehm. Zusammen mit dem 18 Year Old unser Favorit.
Bewertung: ++
Viel Spaß beim Testen und Trinken, es macht Spaß und ist ein richtiger Genuss.
Guten Durst :)
Bille
P.S.:
Öffnungszeiten und Touren der Islay Destilleries finden sich hier (zum Vergrößern anklicken)
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